Geschichte der Datenverarbeitung

 
     
 

Übersicht bis 1900

Ca. 1800 v. Chr. Steuereinnehmer der ägyptischen Pharaonen zählen in der Erntezeit
die abgelieferten Getreidemengen mit Hilfe eines gezeichneten Feldes.

1100 v. Chr. wird im Indo-Chinesischen Raum eine erste, einfache Form des Abakus erfunden.

Abakus



Ca. 400 v. Chr. Griechen und Perser bedienen sich des Rechenbretts.

100 v. Chr. Die Römer als führende verbessern das Rechenbrett zum handlichen Abacus (lat. Tafel, Palette). Die zugehörigen Kalksteinchen hießen "calculi", wovon
unser "Kalkulieren" kommt.

Rechenbrett

1623 Wilhelm Schickard (1592-1635) konstruiert in Tübingen eine Maschine für
6-stellige Addition und Subtraktion. (Ein funktionsfähiger Nachbau steht seit 1960 im Rathaus in Tübingen).

Schickard Wilhelm

1642-45 Blaise Pascal (1623-1662) konstruiert seine Maschine für 8-stellige Addition
und Subtraktion, die sogleich in mehreren Exemplaren gebaut wird. Er gilt daher als einer der Väter des Rechenmaschinenbaus.

Pascal

1673 Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz (1646-1716) konstruiert - durch
Pascals Erfolge angeregt - eine 4-Spezies-Maschine. Sie konnte allerdings nicht
Funktionsfähig gebaut werden. Er entwickelte dafür das Dualsystem, das auch heute noch in der Datenverarbeitung verwendet wird.

1725 Bouchon verwendet in der Lyoner Seidenmanufaktur zum Musterweben eine Vorform von Lochstreifen.

1728 Der Mechaniker Jean Baptist Falcon steuert seine Webstühle mit kleineren gelochten Brettchen. Man hat ihn daher als ersten "Lochkartenstellenleiter" bezeichnet.

1778 Philipp Matthäus Hahn baut unter Verwendung Leibnizscher Prinzipien die
Erste funktionsfähige 4-Spezies-Maschine.

1801 Jacquard, Joseph-Marie (1752-1834) steuert die nach ihm benannten neuen
Webstühle erstmals mit Serien aneinander gereihter Lochkarten und erzielt eine
wesentliche Personaleinsparung.

Jacquard

1815 Ada Augusta Byron, Mitarbeiterin von Charles Babbage, die zusammen mit ihm
Assembler entwickelt, gilt sie als erste Programmiererin der Welt. Sie führte den Begriff
"MNEMONIC" für die Assembler-Befehle ein. Ihr zu ehren wird 1980 eine
Programmiersprache ADA genannt.

Ca. 1820 beginnt der Franzose Charles Xavier Thomas (1785-1870) die Fertigung von Rechenmaschinen in größeren - für heutige Verhältnisse immer noch kleinen Serien. Für 1878 schätzt man den Einsatz von Rechenmaschinen in Europa auf etwa 1500 Stück.

1834 Babbage, Charles (1792-1871) konstruiert einen Rechenautomaten auf rein mechanischer Grundlage. Die notwendige Mechanik ist jedoch so umfangreich, daß sie selbst heute nicht längere Zeit störungsfrei laufen würde. Die Prinzipien der Maschine von Babbage aber sind modern.

Babbage

Seine "Denkmaschine" soll:
a) gesteuert werden durch ein vorher ausgearbeitetes Programm
b) einen Speicher für Zwischenergebnisse besitzen
c) die Rechnungen in Zyklen unter Verwendung vorher ermittelter Zwischenergebnisse durchführen
d) die Daten in maschinennaher Form ausgeben

Babbage Rechenmaschine

1854 Der Mathematiker George Boole publizierte „An investigation into the Laws of
Thought, on Which are founded the Mathematical Theories of Logic and Probabilities“.
Boole reduzierte die Logik auf neue Weise auf eine Algebra, die so genannte Algebra
der Logik und verband so die Logik mit der Mathematik. In der Informatik ist bis heute
das Boolesche Algebra bekannt.

1874 Der französische Techniker Jean-Maurice-Émile Baudot (1845-1903) erfindet
den Baudot-Telegrafen. Die Übertragungsgeschwindigkeit nennt er Baud.

1887 Hollerith, Hermann (1860-1929) baut Zähl- und Sortiermaschinen zur Bearbeitung von Lochkarten. Mit ihnen gelingt es ihm, die Ergebnisse der 11. amerikanischen Volkszählung 1890 in 4 Wochen mit nur 43 Bedienpersonen auszuwerten. Er gründete die Tabulating Machine Company, aus der später die Firma IBM wurde.

Hollerith


 
     

 

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